Törnbericht Griechenland 2015
One Way von Athen nach Lefkas
Wir planten den Hinflug mit Germanwings von Stuttgart nach Athen. Dort am Flughafen Athen angekommen, ging es mit der Buslinie E96 bis zur Marina Alimos/Kalamaki. Die Fahrzeit beträgt ca. 45 Minuten.
Das Hafenteam hat uns wie immer sehr freundlich begrüßt und gleich die Einweisung der Yacht gemacht. Unseren Proviant haben wir wieder im griechischen Supermarkt erledigt. Ein junger Grieche hat uns am Steg abgeholt und nach dem Einkauf wieder zurück in den Hafen gebracht. Sogar die Einkaufstaschen wurden bis auf die Yacht getragen. Viele frische Lebensmittel wie Aprikosen, Pfirsiche, Brot, Fetakäse, Oliven, Tomaten... und natürlich eine große Schachtel süßes Baklava füllten jetzt die Bordküche. Diese süße Nachspeise mit Honig gibt es direkt neben dem Supermarkt.
Unsere Sun Odyssey 379 mit Baujahr 2014 hat uns sofort gefallen. Sie hat Teak im Cockpit, einen hohen Mast mit Lattengroßsegel, einen Kiel von zwei Metern, ist technisch perfekt ausgestattet und war sehr sauber geputzt und gewartet. Alle Extras wie Bettwäsche, Badehandtücher und Duschhandtücher sind an Bord, sodass wir für diesen Sommersegeltörn von einer Woche mit Handgepäck reisen konnten.
1. Segeltag, Sonntag 28.06.15 (ca. 53 Seemeilen)
Wir haben um 0800 abgelegt und direkten Kurs auf den Kanal von Korinth genommen. Auf Kanal 11 haben wir uns ca. 5 Seemeilen vor dem Kanal angemeldet und um Durchfahrt gebeten. Mit weiteren zwei Yachten haben wir um 1500 diesen beeindruckenden Kanal passiert. Eigentlich wollten wir diese Nacht im Hafen von Korinth übernachten doch der Golf von Korinth hat uns gleich in seinen Bann gezogen, sodass wir am Kap Ak. Melangani Segel gesetzt haben und mit Halbwind zu den ehemaligen Klosterinseln Nisoi Alkionidhes gesegelt sind. Geschützt vor Anker liegend genossen wir die Ruhe der Inseln. Der westlichen Golfs von Korinth scheint noch sehr unberührt, nur sehr wenige Schiffe und Menschen sind uns in diesem Teil des Golfs begegnet.
2. Segeltag, Montag 29.06.15 (ca. 32 Seemeilen)
Nach einem Sprung ins blaue Wasser und Erkundung der kleinen verlassenen Insel machten wir uns um 1100 unter Motor auf den Weg Richtung Galaxeidi. Kurz nachdem wir die Segel gesetzt hatten, sahen wir die ersten Delphine. Viele weitere konnten wir in den nächsten Tagen beobachten. Am Abend entschieden wir uns für die sehr geschützte Bucht O. Anemokambi. Mehrere Fischzuchtfarmen liegen am Eingang der Bucht und eine Fischfabrik liegt nicht weit zur Straße hin, sodass der frische Fisch sogleich abtransportiert werden kann.
3. Segeltag, Dienstag 30.06.15 (ca. 15 Seemeilen)
Nach dem Frühstück und Bad in der Bucht lichteten wir um 1030 den Anker und fuhren unter Motor weiter Richtung Westen. Am Kap Ak. Psaromita sahen wir erneut Delphine. Unter Segel erreichten wir um 1515 unseren Lieblingsort der Urlaubswoche! Die Insel N. Trizonia! Schon von weitem sahen wir die Masten im Hafen und waren überrascht, dass es doch noch andere Schiffe im Golf von Korinth gibt. Wir ankerten vor dem Hafen und machten uns mit dem Dinghy auf zum Frapee trinken. Auf der Rückseite des Hafens befindet sich ein wunderschöner Platz mit ein paar Tavernen.
4. Segeltag, Mittwoch 01.07.15 (ca. 54 Seemeilen)
An diesem Morgen machten wir uns früh (0700) auf den Weg, da wir ein gutes Stück Strecke durch den Golf von Korinth und Patras geplant hatten. Frühstück und der morgendliche Sprung ins Meer gab es unterwegs kurz bevor wir uns per Funk auf Kanal 14 bei Rion Traffic zur Durchfahrt meldeten. Die anscheinend längste Hängebrücke Rion-Andirrion ist schon von weitem zu sehen und bildet den Übergang vom Golf von Korinth zum Golf von Patras. Um 1000 hatten wir die Brücke passiert und wir freuten uns sehr über den stabilen Wind aus Osten, der uns mit Reff 2 und 7-8 Knoten Fahrt durch den Golf von Patras brachte. Die Überraschung war groß, denn wir hatten mit einem Tag unter Motor gerechnet, da die vorherrschenden Winde im Golf von Westen kommen. N. Oxia sollte unsere Ankerbucht für diesen Abend werden doch wir entschieden uns spontan für das geschützte Flachwasser bei Limin Petala etwas nördlicher am Festland von Griechenland. Weitere fünf Yachten lagen in der Bucht als wir um 1720 einliefen, doch es handelte sich eher um Aussteiger als um Partyyachten, sodass wir die Ruhe genießen konnten und den Ziegen beim grasen zusehen konnten. Wir befanden uns wieder inmitten von Natur.
5. Segeltag, Donnerstag 02.07.15 (ca. 20 Seemeilen)
Eine kurze Etappe bis zur Insel N. Meganisi stand uns bevor. Gegen 1100 lichteten wir den Anker und kreuzten Richtung Norden. Zwischen den Inseln konnten wir zum ersten Mal in dieser Woche viele andere Segelyachten sehen und sogar ein kleines Race mit der ein oder anderen Yacht starten. Im Norden der Insel Meganisi gibt es viele geschützte Ankermöglichkeiten. Wir entschieden uns für die Bucht Ormos Kapali, da wir einen kleinen Landausflug in den Ort Vathy vorhatten. Wer lieber den Trubel sucht kann auch wunderbar im neuen Hafen von Vathy festmachen. Viele Restaurants, Cafes und Supermärkte säumen das Hafenbecken.
6. Segeltag, Freitag 03.07.15 (ca. 10 Seemeilen)
Auch unser letzter Segeltag beginnt sonnig, warm und wolkenlos. Erst gegen Mittag machen wir uns auf zu unserem Heimathafen nach Lefkas. Wir kreuzen von Meganisi bis zur Kanaleinfahrt von Lefkas und sind um einiges schneller als die Yachten, die sich unter Motor auf den Weg nach Norden gemacht haben. Unsere Sun Odyssey 379 läuft aber auch wirklich super. Sogar auf der Kreuz ist sie unschlagbar!
Um 1415 fahren wir unter Motor in den Kanal von Lefkas ein und begegnen Superyachten und vielen weiteren Schiffen. Hier ist es fast wie auf der Autobahn...nur viel freundlicher, da alle grüßen.
Um 1515 liegen wir nach dem Tanken an der Pier und der Platzzuweisung des Hafenmeisters an unserem Liegeplatz und werden wieder sehr freundlich vom Stützpunktpersonal in Empfang genommen. Nach dem Checkout besichtigen wir die Stadt Lefkas und fühlen uns im Café direkt am Wasser ein bisschen wie in Venedig.
Die ganze Woche über war das Wetter sonnig und warm. Die Meeresluft und die Temperaturen waren immer angenehm sodass wir braun gebrannt am nächsten Tag den Heimweg antraten. Ein Taxi brachte uns
über die Brücke zum Flughafen nach Preveza ans Festland. Von dort hatten wir den Rückflug mit Condor zurück nach Stuttgart gebucht.
Die Woche war leider wieder viel zu schnell vorüber und es gibt noch unzählige Inseln und schöne Buchten die auf unseren nächsten Besuch in Griechenland warten. Wir freuen uns schon jetzt auf den nächsten Törn.
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