Törnbericht 02.07.-09.07.07.2016 Kroatien, ab Marina Kastela/Split nach Dubrovnik oneway

Marina Kastela - ACI Marina Milna/Brac  16 sm

1.Tag Samstag 02.07.2016

Hinflug mit der 8-köpfigen Männer-Crew von Stuttgart nach Split, Ankunft bereits um 0800, weswegen wir die 130,- EUR/Servicegebühr in Kauf genommen haben (Vercharterer Sail Croatia), um garantiert um 1200 den Check in vornehmen zu können. Der Einkauf (kleiner, einigermaßen sortierter, teurer Laden in der Marina, ein wenig außerhalb  zum Lidl, 0,6 km, deutlich besser) lief parallel zur Schiffsübergabe, die kurz und knackig, aber OK war. Wir segeln dieses Jahr eine Elan 45 Impression, die sich sehr handlich und leicht steuern lässt. Nach der Begutachtung der Segel, dem Einräumen des Proviant hieß es dann um 1330 Leinen los. Bei südwestlichem Wind, 2 Beaufort, gutem Wetter, segeln wir bei bester Stimmung mit durchschnittlich (langsamen) 4 Kn  unserem Ziel, der ACI Milna entgegen. Wir haben dort in der Konoba Navigare den besten Platz gebucht, es steht Fußball Italien – Deutschland an. Für die Marina (und den anderen) hatten wir bereits aus Deutschland Tage zuvor online einen Liegeplatz reserviert/bezahlt, hat problemlos funktioniert. Hier wäre es noch ohne gegangen, die anderen angesteuerten Marinas waren voll und wir mussten mit ansehen, dass einige Schiffe ohne Reservierung abgewiesen wurden. Der Liegeplatz hat ca. 75,- EUR gekostet. Das Essen abends war sehr gut, aber relativ teuer, der Wein ab 30,- EUR/Flasche sagt einiges. Dafür wurden wir mit dem Elfmeterschießen gegen Italien entlohnt, wir feierten den Sieg entsprechend. Auf der Insel wimmelte es später förmlich von jungen Amerikanern(-innen), die uns die nächsten Tage (leider) begleiten. Geschätzt 20 Boote der sog. Yachtweek beherbergen völlig losgelöste Teenager, die nur feiern und trinken.

ACI Milna, schöner Liegeplatz, kleines nettes Dorf
ACI Milna, schöner Liegeplatz, kleines nettes Dorf

ACI Marina Milna- ACI Marina Palmizana 18 sm

2.Tag Sonntag 03.07.2014

Wir frühstücken morgens wie  immer reichhaltig und ausgiebig, wohlwissend dass unser Ziel nur wenige Seemeilen entfernt ist. Nachdem wir die Bucht verlassen haben (1000), in weiter Entfernung Hvar und Sveti Klement bereits in Umrissen sehen können, setzen wir bei westlichem Wind die Segel. Bei 1-2 Beaufort und 3-4 Kn Fahrt ist es idyllisch, aber fast schon langweilig. Wenig Wind, Temperatur immer über 30 °Grad, keine Wolken am Himmel sollen uns den ganzen Törn begleiten. Unseren Badestop legen wir zwischen den Inseln Borovac, Planikovac und Marinkovac ein. Im 2.ten Anlauf sitzt unser Anker in 12 Metern Tiefe und wir gehen in schönstem Wasser eine Runde schnorcheln. Andere Schiffe versuchen es uns gleichzutun und scheitern beim Anker legen. Um 1630 heißt es wieder Leinen los und wir setzen wenige sm in den ACI Palmizana um…der Liegeplatz kostet ca. 130,- EUR und wir bekommen einen schlechten Platz zugewiesen, ganz hinten, enge Gasse und zu klein für unser Boot….die Muring geht senkrecht zu Boden…was soll’s. Die Marina ist der einzige Ort auf dem Törn, den ich nicht mehr ansteuern würde, übervoll, kaltes Wasser, anstehen vor den Duschen/Toiletten, schmutzig…durch die nahe Bewaldung auch voller Stechmücken…aber hergeführt hat uns der Konobaführer wegen Dagmar Meneghellos Restaurant…zurecht eine der Topadressen unter den Konobas, der Fisch/die Muscheln sehr lecker in der Buzara (Weissweinsauce)…die Aussicht von der Terrasse ein Traum und die Einsicht, dass man besser in dieser Bucht vor Anker gegangen wäre….am nächsten Morgen ablegen mit Hilfe des Nachbarschiffs, Leine an Mittelklampe, weil sich noch schräg gegenüber ein 60 Fuss Segelboot in die enge Gasse gelegt hat.

Die Aussicht aus Dagmar Meneghello’s Konoba bei der ACI Palmizana
Die Aussicht aus Dagmar Meneghello’s Konoba bei der ACI Palmizana

ACI Palmizana – Hvar Hafen   2,5 sm

3. Tag Montag 04.07.2016

Um 1030 schippern wir die kurze Distanz unter Motor nach Hvar, wollen dort einen Bummeltag mit Party & Co einlegen. Eine Anmeldung war leider nicht möglich, hatte nur falsche Telefonnummern und wir wurden im Hafen von 2 Marineros in Schlauchbooten empfangen…Hafenpier leider nicht möglich (nur kurzfristig 2-3 Stunden), da am Abend die großen Motoryachten anlegen werden…haben die letzte Boje auf der Gegenseite bekommen, dafür 35 EUR bezahlt, im Nachhinein ein guter Liegeplatz. Ab ca. 1300 sind unzählige Boote gekommen die wieder abgewiesen wurden. Ankern nur am Ausgang der Bucht möglich, für meinen Geschmack zu unsicher, weil der Wind dort ordentlich um die Ecke bläst (Wind von 1400-1700 jeden Tag am kräftigsten). Wir bummeln ein wenig durch die Stadt, trinken im Carpe Diem ein Bier, bestellen einen Platz für den Abend (je Tisch je nach Platzierung Mindestumsatz erforderlich, bis zu 1300,- EUR) und freuen uns des sommerlichen Tages. Mittags verwöhnt uns Olli mit einem exzellenten Meeresfrüchterisotto, dem wir ein paar Flaschen Weisswein im Hula Hula Beach Club folgen lassen. Abends finden wir abseits des Trubels eine gute und günstige Konoba, bevor wir es uns im Carpe Diem (unsere Amerikaner hatten dort von 1630 bis 2030 geschlossene Gesellschaft) ab 2200 mit Wodka Belvedere & Bull gut gehen lassen….das Partyvolk ist wie überall extrem jung und wir bleiben (fast) unter uns…um 2400 trennen sich unsere Wege, ein Teil fährt zum Carpe Diem Beach Club auf die Nachbarinsel (25,- EUR inkl. Eintritt und ein Begrüßungsschnaps), extrem coole Location und andere zieht es in die Stadt…und versacken im Pink Champagne Club. Klaus mutiert zum Freund der Nachtvögel, fährt das Dinghi jeweils wieder an Land und schwimmt zum Boot zurück. Mit Tageslicht sind dann auch alle wieder an Bord und der (nächste) Tag beginnt/endet….

Hvar mit Burg, gegenüber Pier an einer Boje
Hvar mit Burg, gegenüber Pier an einer Boje

Marina Hvar -  ACI Korcula  36 sm

4.Tag Dienstag 05.07.2016

Wir frühstücken um 0830 und kommen um 0930 los. Wir haben den längsten Schlag des Törns vor uns…und leider den Tag mit am wenigsten Wind…wir setzen einige male die Segel, ist aber vergebene Liebesmüh. Wir kommen nur auf wenige sm unter Segel der gesamt 36 sm auf dem Weg nach Korcula…kurz vor unserem Ziel ankern wir in der Bucht Zrnovska Banja. Bojen sind auch vor Ort, gehören aber zur Konoba. Wir essen sehr gute Nudeln, Salat, baden und fahren (leider) 2 Std. später weiter in die Marina. Am Aussenpier bekommen wir unseren (reservierten!) Platz zugewiesen (90,- EUR). Wir schlendern ein wenig umher, genießen ein Paulaner Pils vom Fass, sind von dem Ort begeistert. Die Marina ist großzügig und sauber, zu empfehlen. Am Abend dann in die Altstadt, enge verwinkelte Gassen, ein absoluter Traum. Viele Restaurants, Lokale, Bars…und wir essen unsere ersten Cevapcici, einmal auf dem Törn eine Pflichtveranstaltung für uns am Eingangstor zur Altstadt. Günstig und sehr gut…..der Abend ist ein wenig kürzer, die Crew teilt sich sehr schnell. Leider ist auf unserem Nachbarboot bis in den Morgengrauen eine größere Diskussionsrunde zu Gange, die einen ein wenig am Schlaf hindert. Am nächsten Morgen nach dem Frühstück waren wir jedoch schnell wach…eine Welle (woher?) erreichte den Hafenpier mit solcher Wucht, dass die Boote zweimal einen Satz nach hinten machten. Unsere Muring war straff und gut durchgesetzt, uns hat es einen guten Meter nach hinten genommen und uns fehlten noch 40 cm zum Anschlag der Badeplattform…das Nachbarboot hatte weniger Glück und wir sahen einen deprimierten Skipper mit seiner deformierten und zerstörten Badeplattform.

Anfahrt auf Korcula, ACI hinter der Altstadt
Anfahrt auf Korcula, ACI hinter der Altstadt

ACI Korcula – Insel Mljet/Bucht Okulkje   30 sm

5.Tag Mittwoch 06.07.2016

Um 0950 kommen wir vom Hafen weg und unser Tagesziel ist die Insel Mljet. Wir haben bis zu 3 Beaufort Wind (Mittag/Nachmittag), meist halben, oder raumen und zu guter letzt direkt über das Heck…Schmetterling ist angesagt und wir kommen unserem Ziel, die Bucht Okulkje näher. Am Tag vorher haben wir einen Liegeplatz für die Konoba Maestral reserviert, wir konnten dort ohne Problem an einer Muring festmachen. Die Bucht ist wieder mal ein Volltreffer, das Wasser glasklar und die wenigen Nachbarboote stören nicht. Um 1900 sind wir im Maestral zum Essen auf der Terrasse mit einem wunderschönen Blick über die Bucht. Der Wirt (3 Generationen vereint) ist klasse drauf, erklärt uns sein Essen in bestem Englisch und teils Deutsch. Der Weisswein ist sehr gut und dazu noch einigermaßen günstig, das Essen auch. Man kann sich ein Menü aus Vorspeise, Salat und Hauptgang für 25,- EUR zusammenstellen. Nebenher läuft wie immer Fußball, allerdings ohne deutsche Beteiligung. Ein sehr schöner Abend wird mit einem Gin Tonic oder einem Istra Bitter auf dem Boot beendet.

Insel Mljet/Bucht Okulkje, Blick aus der Konoba Maestral
Insel Mljet/Bucht Okulkje, Blick aus der Konoba Maestral

Insel Mljet/Bucht Okulkje – Insel Mljet/Bucht Saplunara  8 sm

6. Tag Donnerstag 07.07.2016

Um 1015 heißt es Leinen los, wir verlassen die schöne Bucht bei bestem Wetter und den schlechstmöglichen Windbedingungen. Absolute Flaute, 1 Beaufort und wir dieseln zu unserer Badebucht. Unser Ziel ist heute Luka Sepanska auf der Insel Sipan. Eine Konoba ist reserviert, aber es hat dort keinen Fernseher und es steht das Halbfinale D-Frankreich an, ein Muss für unsere fußballbegeisterte Crew. Nachdem wir von einem Kat hartnäckig verfolgt werden, der sogar ein Sperrgebiet durchkreuzt, fahren wir als erstes in die Bucht und es hat mehr als genügend Platz….2 Konobas werben mit Bojen, die bei einem Besuch derer nichts kosten. Wir sagen, wir kommen mittags kurz auf ein Bier und eine Vorspeise vorbei. Wir entscheiden uns für die Konoba Kod Ante, ein absoluter Volltreffer. Wir lassen uns abholen, gehen ein Bier trinken und bestellen unseren Oktupussalat. Eine herrliche Bucht, ein traumhafter Ausblick, eine schöne Terrasse und ein Fernseher! Nach der Bewertung des Oktopussalat, weiteren 3 Flaschen gutem Weisswein und der Aussicht, dass der Fernseher nur selten ausfällt, beschließen wir in bester Stimmung hierzubleiben. Ein 3 kg Fisch für den Abend wird uns noch vorgeführt und die Konoba (hat auch Zimmer) besitzt noch einen schönen Pool, den wir benützen können. Das Lokal war voll, das Essen sehr gut (aber auch teuer), der Wein schmeckte und es war leider der einzige Abend an dem Franzosen zugegen waren…von dem Spiel haben wir ungefähr 80% mitbekommen, beim 1:0 ist der Fernseher gerade ausgefallen…nach der Niederlage haben wir noch gemütlich, hadernd und ruhig zusammengesessen, sind betrübt auf das Boot zurück, um noch einen letzten Drink zu nehmen.

Blick vom Pool auf die Bucht Saplunara (Insel Mljet), Konoba Kod Ante
Blick vom Pool auf die Bucht Saplunara (Insel Mljet), Konoba Kod Ante

Insel Mljet/Saplunara – ACI Dubrovnik

7.Tag Freitag  08.07.2016

0940 setzen wir zur letzten Etappe nach Dubrovnik über. Der schönste Segeltag wird uns gegönnt sein. Eine Badebucht wird nicht mehr angesteuert, da wir vor dem großen Andrang im Hafen festmachen wollen. Bei herrlichem Wetter und ca. 3-4 Beaufort sind die Segel gleich gesetzt. Bei halbem Wind und später drehendem Wind über das Heck kommen wir sehr gut voran, segeln Schmetterling. Vor Dubrovnik entscheiden wir uns wegen dem guten Wind noch 1-2 Stunden weiter zu segeln. Markus, unser SKS Aspirant übernimmt bei 4 Beaufort das Steuer und wir werden seine Matrosen. Wir wenden, halsen, kreuzen und er bekommt im wahrsten Sinne des Wortes eine Lehrstunde. Es ist Potenzial da J, sollte nur noch abgerufen werden. Danach fahren wir, der einzige Fehler des Törns bei zunehmendem Wind die schöne Strecke zum ACI in die Bucht hinein. An der ersten Tankstelle leider kein Bedienpersonal und sonstiges erkennbar. Beim ACI geht der Wind mal so richtig durch und die Wellen/die Strömung ist ordentlich…es ist 1500…bei der Tankstelle ist ein Platz frei, nur können wir nicht drehen und gegen den Wind/Strömung anlegen, da der vordere Platz auch schon in der falschen Richtung belegt ist. Bei Strömung und Wind über Backbord achtern ist es schwierig an Steuerbord anzulegen und wir verursachen leider einen kleinen Gelcoat-Schaden, der uns nachher 100,- EUR kosten wird. Das festmachen im Hafen ist dann ein Kinderspiel, wir bekommen einen sehr guten Platz zugewiesen (120,- EUR). Ein schöner Segeltag geht bei einem Anlegerbier vorbei, wir kochen Reste und genießen den Pool der zu empfehlenden Marina. Abends mit dem Stadtbus in die Altstadt Dubrovniks mit der Erkenntnis, wie atemberaubend schön diese kleine Stadt Kroatiens ist.

Dubrovnik von oben, Ausflug mit der Gondel zum alten Fort
Dubrovnik von oben, Ausflug mit der Gondel zum alten Fort

8.Tag Samstag 09.07.2016

Nachdem wir schon am Freitagabend das Schiff übergeben konnten, haben wir am nächsten Tag um 0900 das Boot verlassen. Wir haben noch den ganzen Tag Zeit, reservieren in der Marina ein 8 Mann Taxi für den Abend, das wir auch schon für die Hinfahrt nach Dubrovnik nutzen können. Das Gepäck können wir dort lassen und wir bezahlen für alles nur 90,- EUR. Wir verbringen noch einen schönen Tag in Dubrovnik fliegen um 2100 mit der Transavia zurück nach München, ein wirklich gelungener Törn geht leider mal wieder zu schnell zu Ende.

Die Crew der DM One, Dubrovnik
Die Crew der DM One, Dubrovnik

 

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